Zum Abschluss von 2024 fand in der Nördlinger Ju-Jutsu Abteilung nochmal eine Gürtelprüfung statt. Neben der Kindergürtelprüfung gab es zusätzlich eine Prüfung für die Jugendlichen zu den höheren Gürtelfarben.
Im Ju-Jutsu beginnt jeder Sportler mit dem weißen Gürtel, dem 6. Kuy (Schülergrad). Im Laufe der Jahre und der Erweiterung des individuellen Technikrepertoires können die Trainingsteilnehmer über Prüfungen neue Gürtelfarben erlangen. Die Gürtelfarben gehen von weiß über orange, grün, blau nach braun, bevor dann der erste Schwarzgurt (Dan) folgt. Für Kinder gibt es noch Zwischenprüfungen, damit die jungen Nachwuchsathleten langsam an die Prüfungssituation herangeführt werden.
Das Prüfungsprogramm ist in verschiedene Teilbereiche aufgegliedert. Meist startet die Prüfung mit den sogenannten Bewegungsformen. Diese sind deshalb besonders wichtig, um Verletzungen auch auf der Straße vorzubeugen. Zum Beispiel lernen die Ju-Jutsuka zu Beginn den Sturz seitwärts, welcher benötigt wird, wenn man als Partner bei Wurftechniken fungiert. Weiter geht es dann mit der Rolle vorwärts und rückwärts. Diese werden für die höhergraduierten Prüfungen dann auch unter Einwirkung eines Partners, wie zum Beispiel durch Schubsen, abverlangt.
Ein weiteres Prüfungsfach sind klassischerweise die Wurf-, Hebel und später auch Nervendrucktechniken. Diese werden schon ab dem ersten Gürtel in einem ganzheitlichen Bewegungsablauf abgefragt. Hier wird der Anwärter zuerst mit einer Technik angegriffen, muss diese parieren und dann die gefragte Prüfungstechnik vorzeigen. Abgeschlossen werden Techniken dann mit einer Sicherungs- oder Abschlusstechnik, die dazu dient, sich selbst aus der Gefahrensituation zu entfernen.
Am Ende jeder Prüfung werden die erlernten Techniken stets auch in der Anwendung abgefragt. Bei den jüngsten ist dies meist eine Eins-gegen-Eins Situation ohne harte Kontakttreffer. Für die höheren Gürtelgrade werden dann meist schon mehr Techniken gefordert und diese auch auf Pratzen ausgeführt, um die Ausführung auch realitätsgetreu umsetzen zu können.
Gegen Ende des Jahres fanden nun in der Ju-Jutsu Abteilung des TSV Nördlingens verschiedene Prüfungen statt. Zum einen hatten die Jugendlichen am 13.12. ihre Gürtelprüfung. Hier wurden vom gelben bis hin zum braunen Gürtel alle Farben geprüft. Am 19.12. fand dann die Gürtelprüfung für die Teilnehmenden des Kindertrainings statt. Hier handelt es sich für die Nachwuchs-Ju-Jutsuka um die ersten Prüfung, das heißt, dem weißen Gürtel mit einer gelben Spitze.
Nach einer langen und intensiven Vorbereitungszeit, wurden die Ju-Jutsuka von den Prüfern auf Herz und Nieren getestet. Für die höheren Gürtelfarben war als Zweitprüfer Juri Hatzenbühler aus dem Verein Dillingen zu Gast. Dies ist grundsätzlich vorgeschrieben, um die Objektivität bei den Prüfungsergebnissen zu gewährleisten. Der ehemalige Leistungssportler und World Games Athlet aus Dillingen äußerte sich sehr positiv über die gezeigte Leistung der Nördlinger Kämpfer.