Die Geschichte der Sparte Ju Jutsu im TSV Nördlingen
1969 wurde in Bayern die Sparte Ju-Jutsu-Selbstverteidigung neu gegründet.
Im Jahre 1970 wurde die Abteilung Judo von dem Ehepaar Renate und Jürgen Genkel gegründet. Die ca. 45 Teilnehmer trainierten in der Mehrzweckhalle Nördlingen. Als die Familie Genkel im Januar 1971 aus beruflichen Gründen nach Kempten zog, übernahm Alfred Knie die Abteilung. Im März 1971 wurde er in der Generalversammlung des TSV zum Abteilungsleiter gewählt.
Im Jahre 1973 wurden die Trainingsstunden in das ehemalige Schulhaus von Herkheim verlegt. Gleichzeitig übernahm Reinhold Weik die Jugendabteilung, deren Übungsabende in der kleinen Turnhalle an der Augsburger Straße stattfanden. Die erste öffentliche Vorführung der Judo-Abteilung war ein Städtevergleichskampf Wemding-Kaufbeuren-Nördlingen in der Mehrzweckhalle. Kaufbeuren wurde Sieger. Der VSC Donauwörth zeigte zum ersten Mal Ju-Jutsu als reine Selbstverteidigung.
Im Jahre 1975 setzten sich die Trainer Knie und Weik besonders für diese Sportart ein und übernahmen diese in das Trainingsprogramm. Beide erwarben 1977 den 1. Dan = Meistergürtel in Ju-Jutsu. 1979 erwarb Alfred Knie als erster in Schwaben (insgesamt waren es 20 Teilnehmer aus ganz Bayern) die Übungsleiter-Lizenz, allgemein und im Fachbereich Ju-Jutsu. Bei der Jugend B-Meisterschaft der Mädchen errang Andrea Knie die Silbermedaille in der schwäbischen und noch im selben Jahr die Bronzemedaille in der südbayerischen Einzelmeisterschaft. Paul Gerhard Benning wurde in der Jugend A männlich in Donauwörth schwäbischer Meister bis 45 kg.
Im Jahre 1980 konnte die Judo-Abteilung ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Der Einladung waren neben den Begründern der Abteilung - Renate und Jürgen Genkel - viele bekannte Persönlichkeiten aus dem Judo und Ju-Jutsu gefolgt wie Gerhard Steidele und Angelika May, beide Deutsche Meister im Judo und Vlado Schmidt, Bundestrainer im Ju-Jutsu. Viele Schaukämpfe im Bereich von Ju-Jutsu riefen ein hohes Maß an Begeisterung in der Bevölkerung hervor, was sich auch deutlich in der hohen Mitgliederzuwachsrate der Abteilung zeigte.
Im Jahre 1985 -15 Jahre nach Gründung der Judo- und 10 Jahre nach Gründung der Ju-Jutsu-Abteilung - konnte die Ju-Jutsu-Abteilung unter ihrem Trainer Alfred Knie einen großartigen Erfolg erringen: Im September 1985 erreichten bei der Schwäbischen Meisterschaft der Jugend A weiblich die Nördlingerinnen Silke Moll einen 3. Platz und Silke Drescher einen 5. Platz. Im Oktober 1985 folgte der bisher größte Erfolg. Bei den Südbayerischen Meisterschaften errang Jens Stoll als jüngster Teilnehmer in der Klasse bis 65 kg den 1. Platz. Für seine hervorragenden Techniken in allen Kämpfen wurde ihm noch der Technikerpreis der Stadt Germering zugesprochen. Ein weiterer großartiger Kämpfer bei dieser Meisterschaft war Thomas Vitzthum, der den 3. Platz belegte. Durch ihre gute Plazierung qualifizierten sich die beiden Ju-Jutsuka zur Teilnahme an den Bayerischen Meisterschaften am 16.11. in Germering. Auch hier gelangen ihnen große Erfolge. Jens Stoll und Thomas Vitzthum konnten in ihrer Gewichtsklasse jeweils einen 3. Platz belegen.
Im Jahre 1989 gab es einen Wechsel in der Abteilungsleitung. Neuer Chef wurde Friedrich Bruckmeier, der bis heute die inzwischen auf ca. 220 Mitglieder angewachsene Abteilung erfolgreich führt.
Im Jahre 1993 trug der TSV Nördlingen die Bayerischen Mannschaftsmeisterschaften in der Schillerhalle aus, bei der die TSVler sich einen guten 2. Platz sicherten.
Im Jahre 1995 wurde dann das 25-jährige Jubiläum der Abteilung gefeiert. Höhepunkt war hier eine Vorführung in der Dr.-Herman-Kessler-Halle bei der über 600 Zuschauer Ju-Jutsu in allen Variationen bestaunen konnten.
Im Jahre 1997 erreicht der Nördlinger Jörn Meiners bei den World Games in Lahti (Finland) den ersten Platz.
Im Jahre 1998, in dem die Stadt Nördlingen auch ihr 1100-jähriges Jubiläum feierte, trug die Ju-Jutsu Abteilung des TSV Nördlingen mit über 60 Helfern unter der Leitung von Abteilungsleiter Friedrich Bruckmeier die letzten Deutschen Meisterschaften im alten System aus. Hier wird der Nördlinger Jörn Meiners Deutscher Meister im Ju-Jutsu Fighting und später in Berlin Weltmeister in seiner Gewichtsklasse.
Im Jahre 2001 qualifizieren sich die beiden Nördlinger Duo-Wettkämpfer Gertraud Christ und Peter Florian für die World Games (=Olympiade der nichtolympischen Sportarten) in Japan und erreichen dort einen guten Zweiten Platz. Sie sind Vize World Games Sieger.
Im Jahre 2003 richtet die Ju-Jutsu-Abteilung unter Führung von Abteilungsleiter Friedrich Bruckmeier das Bayerncamp mit einem neuen Teilnehmerrekord von fast 400 Teilnehmern mit vielen Helfern im Sportpark Nördlingen aus.
Im Jahr 2006 führt der ehemalige Nördlinger Ju-Jutsu Weltmeister Jörn Meiners einen Weltmeister-Lehrgang mit allen damaligen Weltmeistern im Ju-Jutsu Duo und Fighting mit 200 Teilnehmern in der Nördlinger Dr.-Hermann-Kessler-Halle durch.
Im Jahr 2011 findet erneut das Bayerncamp des Ju-Jutsu-Verband-Bayern in Nördlingen statt. Gekrönt wird das Camp mit einer Vorführung der Nördlinger Ju-Jutsukas am Samstag Abend.
Im Jahr 2016 richten die Nördlinger zum zweiten Mal die Deutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu aus.
To be continued…