Die Nördlinger Ju-Jutsuka Lukas Barth, Philipp Berber, Fabian Birzele, Nils Dischinger, Ann-Kathrin Pilz und ihr Trainer und erfahrener Wettkämpfer Christian Bold schafften es bei der Süddeutschen Meisterschaft in Schwäbisch Hall alle aufs Podest und qualifizierten sich somit für die Deutsche Meisterschaft.
Nach einer nervenraubenden Wartephase am Wettkampftag ging es für alle TSV-Athleten am Nachmittag oft zeitgleich zur Sache.
Für Nils Dischinger (Wettkampfklasse U21 bis 62kg), der den erfahrenen Senioren zugeteilt wurde, startete der Nachmittag sehr ernüchternd. Ein eindeutiges 14:0 im ersten Kampf gegen seinen Mitstreiter Yorck Drost vom JJC Mühlbachtal beendete alle Titelchancen. Seinen nächsten Fight konnte der Nördlinger souverän gegen den gleich alten Dennis Völkl vom 1. JC Weiden mit einem überragenden 17:6 für sich entscheiden. Im Kampf um Platz drei in der Gesamtwertung unterlag der TSV-Athlet mit 23:8 gegen seinen Kontrahenten Franz Weigert vom JJ Gochsheim. Letztendlich qualifizierte sich Nils Dischinger dennoch für die Deutsche Meisterschaft, da er in seiner Altersklasse im direkten Vergleich die geforderte Platzierung erreichte.
Fabian Birzele, der als amtierender Bayerischer Meister seiner Gewichtsklasse antrat, durfte sich gleich mit einem alten Bekannten aus dem Landeskader, Elias Pfab vom JJ Dojo Pyrbaum, auseinandersetzen. Beiden Abiturienten merkte man die fehlende Frische aufgrund der laufenden schriftlichen Prüfungen an. Es wurde auch diesmal ein Kräftemessen auf Augenhöhe, jedoch unterliefen dem Nördlinger immer wieder Fehler, sodass es am Schluss etwas unglücklich – 11sec. vor Schluss wurde der Kampf wegen einer Verletzung von Pfab in aussichtreicher Position am Boden für den TSV-Sportler unterbrochen – nur zu einem 8:8 reichte. Elias Pfab hatte die besseren Wertungen und gewann somit denkbar knapp gegen den TSV-Fighter. Fabian Birzele war an diesem Nachmittag nicht in seiner besten Verfassung. So quälte er sich mit muskulären Problemen durch den zweiten Fight und erreichte hier einen mühsam erkämpften 5:4 Erfolg. Da die Krämpfe in Armen und Beinen anhielten, überlegte der Nördlinger schon, ob er das Turnier nicht vorzeitig beenden sollte. Nach einer medizinischen Behandlung trat er gegen den späteren Süddeutschen Meister Noah Franz von der Sportschule Kappelmeyer an und verlor diesen erwartungsgemäß. Im letzten Fight erhielt er die Wertung 14:0, da sein Gegner nicht mehr antrat.
Parallel dazu verliefen die Kämpfe von Philipp Berber (Wettkampfklasse Senioren bis 77kg) und Lukas Barth (Wettkampfklasse Senioren bis 85kg). Da es bei den U21-Teilnehmern bis 85kg nicht genügend Meldungen gab, wurde der Informatikstudent Lukas Barth wie schon bei der Bayerischen Meisterschaft mit den Senioren in eine Gruppe geworfen. In jedem seiner Kämpfe wurde ihm dabei alles abverlangt. Zwar erreichte er in seinen beiden Fights jeweils ein zweistelliges Punkteergebnis, jedoch reichte es trotzdem nicht zu einem Punktesieg.
Auch für Philipp Berber verlief der Nachmittag anders als erwartet. Seine ersten beiden Kämpfe verlor er unglücklich 14:0 und im entscheidenden dritten trat sein Kontrahent aus Aussichtlosigkeit nicht mehr an. Somit wurde dieser mit einem 14:0 (Full-Ippon) gewertet.
Philipp Berber und Lukas Barth erreichten somit beide einen ausgezeichneten dritten Platz.
Das schwerste Los hatte es an diesem Nachmittag Ann Kathrin Pilz (U21 bis 70kg) Da es in ihrer Gewichtsklasse zu wenige Meldungen gab, wurde sie kurzer Hand den Damen +70kg zugeteilt. Somit ergaben sich für die Nördlingerin Kampfsituationen, in denen ihr eine in Körpergröße und – masse weit überlegene Kontrahentin vom TUS Durmersheim gegenüberstand. Die amtierende bayerische Meisterin vom TSV musste all ihr Können in die Waagschale werfen, um in diesem Kampf - David gegen Goliat - ein 14:13 zu erringen. Im zweiten Fight war es eine klare Sache für Ann Kathrin Pilz. Überlegen bezwang sie die Kontrahentin Sara La Barbera von der Sportschule Kappelmeyer mit 14:0. Ihr letzter Kampf gegen die Bundeskaderathletin Sophia Kunze vom Arashi Sindelfingen verlief dramatisch. Schon nach 30Sekunden verletzte sich die TSV-Fighterin mit 2 Punkten führend so sehr am rechten Knie, dass ein Weitermachen nicht mehr möglich war. Nach der Behandlungspause wurde der Kampf für die spätere Süddeutsche Meisterin mit 14:0 gewertet. Somit wurde die amtierende Bayerische Meisterin letztendlich unglücklich Dritte, qualifizierte sich jedoch souverän für die Deutsche Meisterschaft.
Für Christian Bold, der bei den Bayerischen Titelkämpfen nicht teilnehmen durfte – er ist seit dieser Saison Landestrainer und somit war ihm die Teilnahme verwehrt – verlief der Nachmittag erwartungsgemäß erfolgreich. Der Gewinner der Ungarisch – Open, welche er als Vorbereitungsturnier im April bestritt, demonstrierte in seinen Kämpfen all seine Klasse. Seinen ersten Fight beendete er vorzeitig mit einem 14:0 gegen seinen Münchner Kontrahenten Loris Rossmann. Im zweiten Kampf besiegte er souverän den Gegner von Tus Durmersheim Jakub Weber mit 12:4 und verteidigte somit erfolgreich seinen Titel als Süddeutscher.
Alle TSV-Ju-Jutsuka qualifizierten sich dank ihrer guten Platzierungen für die Deutsche Meisterschaft im Juni in Bernau bei Berlin.
Verfasst von Ronny Birzele
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